CBD-Öl richtig anwenden: Expertin gibt wichtigen Rat zu Dosierung (2025)

Berlin. CBD-Öl soll bei verschiedenen Beschwerden helfen. Was ist belegt und wie wirkt CBD im Körper? Das haben wir eine Expertin gefragt.

  • Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus der Cannabispflanze
  • Was kann CBD und was ist bei CBD-Ölen zu beachten
  • Wir haben eine Cannabis-Expertin gefragt

Wer an Cannabis deckt, hat oft das Bild vom Joint vor Augen. Doch die Cannabispflanze ist mehr als nur eine Freizeitdroge. Schon seit Jahrhunderten findet sie in der Medizin Anwendung. In Deutschland ist Cannabis seit 2017 als Arzneimittel zugelassen – musste aber bis zum Inkrafttreten der Teil-Legalisierung von einem Arzt als Betäubungsmittel verschrieben werden. Das zumindest gilt für Blüten, Extrakte und andere Cannabis-Arzneien aus der Apotheke.

CBD-Produkte: Dürfen Kapseln, Öle und Co. gekauft werden?

Seit 1. April können Cannabis-basierte Medikamente über ein Kassen- oder Privatrezept verordnet werden – vergleichbar mit 600 Milligramm Ibuprofen. Die Rezeptpflicht besteht also weiterhin. Eine Ausnahme ist das Cannabidiol (kurz: CBD) – eines von mehr als 100 Cannabinoiden aus der Hanfpflanze. Über die Wirkung und Studien zu CBD hatten wir schon berichtet. Online oder in CBD-Shops können CBD-Öle oder -Kapseln frei verkäuflich erworben werden.

Derzeit ist der rechtliche Rahmen noch nicht klar definiert. Streng genommen sind sämtliche CBD-Produkte weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eingestuft und dürfen offiziell gar nicht verkauft werden. Verbraucher machen sich aber nicht strafbar, wenn sie einCBD-Präparaterwerben. In der Verantwortung und Haftung sind die Hersteller. Googelt man CBD-Öl, werden direkt eine Vielzahl von Produkten angezeigt – auch von Amazon oder Online-Apotheken.

CBD-Öl richtig anwenden: Expertin gibt wichtigen Rat zu Dosierung (1)

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist CBD-Öl und wofür ist es gut?
  2. Was ist bei der Wahl von einem CBD-Öl zu beachten?
  3. Beste CBD-Öle mit Qualitätssiegel
  4. Wann sollte man CBD-Öl zu sich nehmen?
  5. Wie wirkt CBD-Öl und was passiert im Körper?

Was ist CBD-Öl und wofür ist es gut?

Per se schlecht sind CBD-Öle nicht. Zumal von Ärzten in Deutschland auch CBD-Rezepturen als Öl oder Kapseln verordnet werden können. Die frei verfügbaren CBD-Öle sind meist deutlich niedriger konzentriert – und nicht explizit für eine medizinische Therapie gedacht. Letztlich ist Cannabidiol wie THC ein Cannabinoid. Es ist im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv und kann frei verkäuflich erworben werden.

In der Medizin ist CBD bloß für einige wenige Erkrankungen zugelassen. Hierzu zählen Epilepsie und Multiple Sklerose. Zunehmend kommen aber weitere Therapiebereiche dazu. CBD-Öl wird häufig zur Linderung von Schmerzen, Angstzuständen, Schlafstörungen und Entzündungen verwendet. Zu beachten ist: Noch stecken die Forschungen zu CBD in den Kinderschuhen. Nicht alle Vorteile sind wissenschaftlich erwiesen und die Wirkung kann von Person zu Person variieren.

Was ist bei der Wahl von einem CBD-Öl zu beachten?

Vor allem im frei verkäuflichen Segment sollte man ein paar Dinge beachten. Wir haben mit Doktor Nadine Herwig über das Thema CBD gesprochen. Sie ist Biochemikerin und leitet die Grünhorn Academy der gleichnamigen Apotheke. Auf der Online-Plattform informiert sie Patientinnen und Patienten sowie Ärzte durchFachbeiträge, Studien und ihren Podcast zu medizinischem Cannabis.

THC und CBD – was ist der Unterschied?

THC und CBD sind beides Cannabinoide und natürliche Bestandteile der Cannabispflanze – aber sie wirken sehr unterschiedlich im Körper. Das THC (Tetrahydrocannabinol) ist bekannt für seine psychoaktive Wirkung – das bedeutet, es kann einen „High“-Zustand erzeugen. THC interagiert direkt mit einem Teil des Nervensystems, das unser Erleben von Euphorie, Entspannung, aber auch Angst und Paranoia beeinflussen kann.

Im Unterschied dazu ist das CBD (Cannabidiol) nicht psychoaktiv und verursacht keinen Rausch. Es wird vermutet, dass das CBD an stärker an anderen Rezeptoren ansetzt und so den medizinischen Nutzen von Cannabis erweitert. CBD werden primär angstlösende, entzündungshemmende und beruhigende Effekte nachgesagt. Im Unterschied zu THC ist das CBD bisher nur wenig erforscht. Von der WHO wird die Substanz als sicher eingestuft.

1. Qualität

Ein CBD-Öl sollte nur hochwertige Inhaltsstoffe beinhalten und unabhängig getestet worden sein. Entscheidend ist vor allem auch der Anbau der Cannabispflanzen. Biostandards garantieren, dass keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. (Bio-)Siegel wie das EU-Bio-Logo können eine Orientierung bieten. Das Bio-CBD-Öl von Biobloom ist ein Beispiel dafür. „Auch ein Blick in die Liste der Inhaltsstoffe kann helfen“, sagt Herwig. Je weniger Zusätze ein CBD-Öl hat, desto besser.

2. CBD-Konzentration

Je nach Produkt variiert die Menge an Cannabidiol im Öl. Die Konzentration wird oft in Prozent angegeben. Ein Öl mit 10 % CBD bedeutet etwa, dass die Gesamtmenge 1.000 mg CBD beträgt. Herwig rät, mit einer möglichst niedrigen Dosierung zu beginnen. Wird keine oder nicht die gewünschte Wirkung erzielt, kann später ein CBD-Öl mit höherer Konzentration gewählt werden. Der Vorteil von CBD-Öl oder Tropfen ist, dass sie einfach dosierbar sind.

Eine Überdosierung ist theoretisch möglich, aber bei den niedrigen CBD-Konzentrationen im frei verkäuflichen Segment wenig realistisch. „Von der WHO wird CBD als sicher eingestuft“, sagt Herwig. Wer zu hoch dosiert, erhöht aber das Risiko von Neben- oder Wechselwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Schläfrigkeit oder niedrigem Blutdruck. Als Faustregel gilt: Langsam eindosieren, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird.

Wie dosiere ich CBD richtig?

Ein CBD Öl sollte immer niedrig eindosiert werden. Öle haben den Vorteil, dass sie mit einer Pipette oder als Tropfen einfach dosiert werden können. Dr. Nadine Herwig von der Cannabis-Apotheke Grünhorn rät, mit einer möglichst niedrigen CBD-Konzentration zu beginnen. Für Erstanwender eignen sich zum Beispiel 5- oder 10-prozentige Öle. Die Prozentzahl gibt an, wie viel CBD ein Öl enthält. Manche Hersteller geben die CBD-Konzentration auch pro Tropfen an.

3. Typen von CBD Öl

Grob kann zwischen Vollspektrum und CBD-Isolaten unterschieden werden. Ein Vollspektrum enthält alle in der Cannabispflanze vorkommenden Cannabinoide – einschließlich CBD sowie in geringen Mengen THC. Herwig: „Zu den weiteren Bestandteilen in der Cannabispflanze zählen Terpene und Flavonoide.“ Auch ihnen werden bestimmte Wirkungen zugeschrieben. „Das Terpen Limonen soll zum Beispiel antibakterielle und angstlösende Eigenschaften besitzen.“

CBD-Isolate enthalten dagegen nur reines CBD. Der Trend geht bei CBD-Ölen daher zum Vollspektrumsprodukten, wo Verbraucher von der Gesamtheit aller Cannabisbestandteile profitieren können. „In der Cannabis-Therapie spricht man auch vom sogenannten Entourage-Effekt – er besagt, dass sich die verschiedenen Bestandteile der Cannabispflanze einander in ihrer Wirkung verstärken können.“ Ein Vollspektrum kann also wirkungsvoller sein als ein reines Isolat.

4. Herstellungsprozess

Die Verarbeitung der Cannabisblüten zu Öl ist ein wichtiger Schritt und beeinflusst damit die Qualität. Die sogenannte CO₂-Extraktion ist eine der am häufigsten angewendeten Methoden. Sie gewährleistet eine hohe Reinheit und lässt keine schädlichen Lösungsmittelrückstände zurück. Daneben gibt es noch die Ethanol- und die Kohlenwasserstoff-Extraktion. Sie verursachen weniger Kosten als die CO₂-Extraktion, werden wegen möglicher chemische Spuren und Lösungsmittelrückstände seltener genutzt.

Eine Extraktion ist immer notwendig. Den in der Cannabispflanze kommt CBD nicht in seiner nutzbaren Form vor. In der Blüte gibt es die inaktive Vorstufe CBDA (CBD-Carbonsäure). Diese Säure muss in CBD umgewandelt werden – Stichwort: Decarboxylierung. Das ist auch der Grund, weshalb Cannabis als Joint gebraucht oder mit einem Vaporizer verdampft werden muss. Beim CBD-Öl oder generell einem Cannabis-Extrakt muss die Umwandlung im Labor erfolgen.

Was ist Decarboxylierung?

Decarboxylierung ist ein chemischer Prozess, der notwendig ist, um die gewünschten Effekte von Cannabis zu aktivieren. Dieser Vorgang beinhaltet die Erhitzung von Cannabis, wodurch die saure Form von Tetrahydrocannabinol (THC), THCA, in das psychoaktive THC umgewandelt wird. Ähnlich wird aus CBDA, der sauren Form von Cannabidiol (CBD), durch Decarboxylierung CBD.

Die Decarboxylierung geschieht automatisch beim Rauchen oder Verdampfen von Cannabis, kann aber auch durch Erhitzen in einem Backofen für kulinarische Zwecke oder zur Herstellung von Extrakten erfolgen. Eine exakte Durchführung der Decarboxylierung ist für die Effizienz von Cannabisprodukten entscheidend, da sie die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe maximiert. Die Temperatur und Dauer der Erhitzung sind dabei wichtige Faktoren.

5. Inhaltsstoffe

Zusätzlich zum Cannabidiol können CBD-Öle noch andere Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Trägeröle oder Aromen enthalten. Hier ist zu beachten, dass man keine Allergien gegen einen der Inhaltsstoffe hat. Herwig empfiehlt einen Blick auf die Liste der in einem Öl enthaltenen Inhaltsstoffe immer. „Bei mehr als 20 Inhaltsstoffen würde ich vorsichtig sein.“ Je weniger Inhaltsstoffe neben dem CBD enthalten sind, desto besser, sagt die Expertin.

Immer ein Inhaltsstoff ist das Trägeröl. Es erfüllt verschiedene Funktionen. Zum einen ist es für die Stabilität und Haltbarkeit im CBD-Öl wichtig. CBD ist nach der Extraktion zudem fest. Deshalb wird ein Trägeröl benötigt, um das CBD wieder in eine flüssige Form zu bringen. Trägeröle sind zudem reich an Fettsäuren und helfen dem Körper, das CBD besser aufzunehmen. Weil das CBD fettlöslich ist, ermöglicht das Trägeröl eine effizientere Absorption durch den Verdauungstrakt.

Trägeröle für CBD-Produkte:

  • MCT-Öl: Dieses Öl wird aus Kokosnüssen gewonnen und wird oft wegen seiner leichten Konsistenz und schnellen Absorption gewählt. MCT-Öl hat einen neutralen Geschmack und wird leicht vom Körper aufgenommen.
  • Hanföl: Da CBD aus der Hanfpflanze gewonnen wird, wird auch Hanföl gerne als Trägeröl verwendet. Es enthält Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und hat ein nussiges Aroma.
  • Olivenöl: Dieses Öl hat ebenfalls gesundheitliche Vorteile – kann jedoch einen stärkeren Geschmack haben und wird nicht so schnell absorbiert wie MCT-Öl.
  • Traubenkernöl: Ein leichtes Öl mit einem neutralen Geschmack, das auch für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt ist.

Die meisten Hersteller nutzen das MCT als Trägeröl. Es hat im Vergleich der Trägeröle mit die höchste Bioverfügbarkeit und einen neutralen Geschmack. Im Gegensatz zu anderen Ölen erfordert MCT-Öl zudem weniger Verarbeitung durch den Verdauungstrakt, was bedeutet, dass das CBD schneller in den Blutkreislauf gelangt. Es wird allgemein gut vertragen. Wer allerdings eine Allergie hat, sollte ein CBD-Öl mit anderem Trägeröl nutzen.

Beste CBD-Öle mit Qualitätssiegel im Vergleich

1. CBD-Öl Plus von Nordic Oil:

Anzeige

Nordic Oil

Stärken von 5 bis 40 % CBD

statt 59€ 7%

54,95€

  • Vollspektrumsextrakt mit 1000 mg CBD, 40 mg CBN, 40 mg CBG und 40 mg CBDa
  • Kosten: 54,95 Euro für 10 ml
  • Inhalt: ca. 250 Tropfen (entspricht 4 mg CBD pro Tropfen)
  • MCT als Trägeröl
  • CO₂-Extraktion
  • Herkunft: Deutschland
  • Bewertungen: 4,9 von 5 Sternen via Trustpilot und 4,8 von 5 Sternen über Trusted Shops

2. CBD-Öl von Hempower:

  • Vollspektrumsextrakt mit 1000 mg CBD
  • Kosten: 29,90 Euro für 10 ml
  • Inhalt: ca. 330 Tropfen
  • Hanfsamenöl als Trägeröl
  • CO₂-Extraktion
  • Herkunft: Niederlande
  • Bewertungen: 4,8 von 5 Sternen über Trusted Shops

3. CBD-Öl von Edelhanf:

Anzeige

Über 50 % sparen

Insgesamt 1.000 mg CBD

statt 44,89€ 56%

19,9€

  • Vollspektrumsextrakt mit 1000 mg CBD
  • Kosten: 19,90 Euro für 10 ml
  • Inhalt: ca. 300 Tropfen
  • Hanfsamenöl als Trägeröl
  • CO₂-Extraktion
  • Herkunft: Niederlande
  • Bewertungen: 4,7 von 5 Sternen über Trusted Shops

4. CBD-Öl von Swiss FX CBD:

Anzeige

Swiss FX CBD

statt 69,95€ 29%

49,95€

  • Vollspektrumsextrakt mit 1000 mg CBD
  • Kosten: 49,95 Euro für 10 ml
  • Inhalt: ca. 250 Tropfen
  • Hanfsamenöl als Trägeröl
  • Herkunft: Schweiz
  • Bewertungen: 4,7 von 5 Sternen über Trusted Shops

5. CBD-Öl von CBD Vital:

Anzeige

1000 mg CBD pro 10 ml

statt 52,9€ 30%

37,03€

  • Vollspektrumsextrakt mit 1000 mg CBD, CBDA, CBG, CBGA, CBN
  • Kosten: 52,90 Euro für 10 ml
  • Inhalt: ca. 300 Tropfen
  • Hanfsamenöl und MCT-Öl als Trägeröl
  • CO₂-Extraktion
  • Herkunft: Österreich
  • Bewertungen: 4,8 von 5 Sternen via Trustpilot und 4,9 von 5 Sternen über Trusted Shops

Bisher gibt es kaum Produkttest zu CBD-Produkten von renommierten Testinstituten. Wir haben für unseren Vergleich daher einige Kriterien definiert, anhand derer wir die genannten CBD-Öle ausgewählt haben:

  • Die CO₂-Extraktion ist eine sichere, gängige und effiziente Extraktionsmethode, die jedes CBD-Öl in unserem Vergleich erfüllt.
  • Jedes CBD-Öl muss ein Vollspektrum sein, in dem neben dem CBD weitere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide enthalten sind (Entourage-Effekt).
  • Die Erfahrungen von Nutzern bieten eine Orientierung – zu allen CBD-Ölen im Vergleich liegen ausreichend Bewertungen vor, die gut bis hervorragend sind.
  • Siegel wie das EU-Bio-Siegel können die Qualität von einem CBD-Öl bestätigen. Die Hersteller müssen dafür strenge Standards einhalten – etwa beim Anbau der Cannabispflanze.
  • Ein biologischer Anbau ist eine Grundvoraussetzung für ein qualitativ hochwertiges CBD-Öl. Wir haben uns angeschaut, von wo die Öle kommen und wie die Herstellung aussieht. Dafür haben wir uns auf die Informationen der Hersteller und ggf. auch auf die Informationen unabhängiger Labore und Testorganisationen verlassen.

Erfüllt ein CBD-Öl diese Voraussetzungen, ist das eine gute Voraussetzung für einen hohen Qualitätsstandard. Noch mehr Sicherheit bieten Apotheken. Auch hier werden CBD-Öle verkauft und teils hergestellt. Der Vorteil hier: Verbraucher können eine persönliche Beratung bekommen und sich über das Produkt erkundigen. Neben stationären Apotheken bieten das auch Online-Apotheken an – ein Beispiel ist die Shop-Apotheke, wo ebenfalls CBD-Öle* verkauft werden.

Wann sollte man CBD-Öl zu sich nehmen?

Je nach Beschwerden kann eine andere Einnahme von CBD sinnvoll sein. Meist wird aber eine regelmäßige Einnahme empfohlen – ein- bis zweimal täglich. Wer mit einem CBD-Öl seine Schlafprobleme angehen möchte, sollte die angegebene Dosis vorzugsweise abends einnehmen. Bei chronischen Schmerzen, Ängsten oder Stress kann die morgendliche Einnahme und mehrere kleinere Dosen über den Tag sinnvoll sein.

Herwig: „Nebenwirkungen sind bei CBD selten. Besser verträglich sind viele Cannabis-Präparate aber nach einer Mahlzeit.“ Auch die Einnahme mit einer Mahlzeit – etwa mit einem Stück Zucker oder Brot – könne bei einem empfindlichen Magen sinnvoll sein. Wer neben einem CBD-Öl Medikamente einnimmt, sollte seinen Arzt über die CBD-Einnahme informieren. Wechselwirkungen sind eher selten. Vereinzelt gibt es sie aber – etwa mit Antiepileptika (Epilepsie).

CBD-Öl richtig anwenden: Expertin gibt wichtigen Rat zu Dosierung (12)

Auch Menschen mit einer Lebererkrankung oder Schwangere sollten kein CBD-Öl zu sich nehmen. Ein Tipp für die Einnahme: Wird das CBD-Öl nicht sofort geschluckt, wird ein Teil vom Wirkstoff über die Schleimhaut aufgenommen. Der Geschmack von einem Öl lässt sich nicht klar definieren – er ist von den Terpenen in der Cannabispflanze oder auch den Zusätzen in einem CBD-Öl abhängig. Auch das verwendete Trägeröl definiert am Ende die Geschmacksrichtung.

Wie wirkt CBD-Öl und was passiert im Körper?

Kurz zusammengefasst wirkt CBD im Körper an zwei Stellen: dem Endocannabinoid-System (ECS) und an Rezeptoren. Nach der Einnahme wird das Cannabidiol rasch vom Körper aufgenommen. Dafür sorgt auch das Trägeröl. „Nach circa 30 Minuten kann man mit einem Wirkeintritt rechnen, der rund vier bis acht Stunden anhält“, sagt Herwig. Im Unterschied zu der inhalativen Cannabis-Einnahme über einen Vaporizer tritt die Wirkung langsamer ein, hält dafür aber länger an.

Das ECS besteht aus Cannabinoid-Rezeptoren, Endocannabinoiden (die vom Körper selbst produziert werden) und Enzymen, die diese Endocannabinoide synthetisieren und abbauen. Die Hauptrezeptoren im ECS sind CB1 und CB2. Diese werden vom CBD im Öl beeinflusst. Forschungen lassen vermuten, dass die zugeführten Cannabinoide Störungen im körpereigen ECS beheben, welche für Schmerzen oder andere gesundheitliche Probleme verantwortlich sind.

Das Endocannabinoid-System (ECS)

Das Endocannabinoid-System (kurz: ECS) ist ein wichtiger Bestandteil jeden Körpers und spielt eine wichtige Rolle in der Regulierung verschiedener Funktionen. Dazu gehören unter anderem die Stimmung, der Schlaf, der Appetit und das Schmerzempfinden. Das ECS besteht aus drei Hauptkomponenten: den Cannabinoid-Rezeptoren, die auf Zelloberflächen sitzen, den Endocannabinoiden, welche diese Rezeptoren aktivieren, und den Enzymen, die Endocannabinoide nach ihrer Aufgabe wieder abbauen.

Das ECS funktioniert im Grunde wie ein Schaltzentrale, welche für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im Körper sorgt. Wenn dieses System aktiviert wird – sei es durch körpereigene Cannabinoide oder durch Cannabinoide wie THC oder CBD – kann es helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen, wenn der Körper aus der Balance geraten ist. Dies erklärt das breite Spektrum an potenziellen therapeutischen Effekten von CBD, obwohl die genauen Wirkmechanismen noch intensiv erforscht sind

Der zweite Wirkungsansatz sind Herwig zufolge Rezeptoren im Nervensystem. Neurotransmitter sindbiochemische Stoffe, welche Reize von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle oder Zelle weitergeben, verstärken oder modulieren. In der Schmerz- und Psychosomatik spielen diese Vorgänge eine Rolle. Viele Psychopharmaka setzen an dieser Stelle an und blockieren zum Beispiel das Serotonin – ein Neurotransmitter im Nervensystem, der umgangssprachlich auch als Glückshormon bezeichnet wird.

Daher wird CBD auch oft mit der Linderung psychischer Beschwerden und Schmerzen in Verbindung gebracht. Werben dürfen die Hersteller damit nicht. Zumal das Wirkprinzip von Cannabidiol nicht komplett erforscht ist. In der Forschung liegt der Fokus jedoch zunehmend nicht mehr nur auf dem ECS. Auch die Wirkung an Rezeptoren findet in der Forschung zunehmend Beachtung. „In den nächsten Jahren werden wir mehr dazu wissen“, ist sich Herwig sicher.

+++ Noch mehr News über die Themenseite Cannabis +++

  • Verdampfer: Was Vaporizer können und was erlaubt ist
  • Einnahme: Joint oder Vaporizer besser? Klare Empfehlung
  • Seit 1. April: Cannabis teils legal – was ist jetzt erlaubt?
  • Interaktive Karte: Wo das Kiffen weiter verboten ist
  • Gesundheit: Wie medizinisches Cannabis bei Depressionen helfen kann

Fazit zu CBD-Öl: Was ein gutes Produkt ausmacht

Der Hype um CBD hat zu einem florierenden Markt geführt. Für ein Fläschchen Cannabidiol kann man dreistellige Beträge ausgeben. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine einheitlichen Qualitätsstandards, Produkttests und gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt. Umso mehr müssen Verbraucher, die sich für ein CBD-Produkt interessieren, vorab informieren. Wir raten zu CBD-Ölen mit Biosiegel – etwa mit dem EU-Bio-Logo.

Seriöse Hersteller bieten zudem transparente Informationen zu den Inhaltsstoffen im CBD-Öl und dem Produktionsprozess. „Auch Labortests von unabhängigen Prüfstellen bieten eine gewisse Sicherheit“, sagt Herwig. Grundsätzlich gilt: Frei verkäufliche CBD-Präparate sind keine Arzneimittel und kein Wundermittel. Eine Wirkung ist nicht garantiert. Am Anfang raten wir deshalb zu einer Probedosis – auch, wenn die einzelne Flasche unterm Strich teurer sein kann

* Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhält die Funke Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Sie als Nutzerinnen und Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen Ihnen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.

CBD-Öl richtig anwenden: Expertin gibt wichtigen Rat zu Dosierung (2025)
Top Articles
Latest Posts
Recommended Articles
Article information

Author: Allyn Kozey

Last Updated:

Views: 6071

Rating: 4.2 / 5 (63 voted)

Reviews: 86% of readers found this page helpful

Author information

Name: Allyn Kozey

Birthday: 1993-12-21

Address: Suite 454 40343 Larson Union, Port Melia, TX 16164

Phone: +2456904400762

Job: Investor Administrator

Hobby: Sketching, Puzzles, Pet, Mountaineering, Skydiving, Dowsing, Sports

Introduction: My name is Allyn Kozey, I am a outstanding, colorful, adventurous, encouraging, zealous, tender, helpful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.